Aller Anfang ist schwer und so kam es, dass der erste Gründungsversuch, einen Turnverein zu gründen, im Jahre 1896 leider scheiterte.
Aber eine Schar junger Männer ließ sich nicht entmutigen und unternahm im Mai des Jahres 1897 erneut den Versuch, einen Turnverein ins Leben zu rufen. Diesmal gelang das Vorhaben und so wurde im Jahre 1897 der Turnverein Kottenheim gegründet.
Durch fleißiges Training und viel Einsatz, unter teilweise doch recht schwierigen Bedingungen, gelang es dem Turnverein Kottenheim in den kommenden Jahren einige Erfolge zu erzielen. Neben dem siegreichen Abschneiden bei verschiedenen Gauturnfesten gelang es dem Verein im Jahre 1908 den damaligen Turnwart Jakob Konrad zum Deutschen Turnfest nach Frankfurt am Main zu entsenden, von wo er wertvolle Erfahrungen zur Förderung der turnerischen Leistungen mitbrachte.
Da die Kottenheimer Bevölkerung schon immer sportlich sehr aktiv und fußballbegeistert war, gründete, zeitgleich mit den Aktivitäten des Turnvereines, eine Schar junger Idealisten am 01. Juli 1913 im Gasthaus „Zur Traube“ den damaligen Fußballclub „Fortuna“ Kottenheim.
Dieser Verein trat im Jahre 1920 dem Deutschen Fußballbund bei, und somit war der Grundstein für einen geordneten Spielbetrieb gelegt. Als erster Sportplatz diente vorerst das Wiesengelände an der Rutschbach unterhalb des Dorfes, bis ein Heer von freiwilligen Fortunamitgliedern im Jahre 1922 im Hochwald das heutige Waldstadion errichtete.
Die Früchte einer guten Jugendarbeit, einer idealistischen Vereinsführung und einer vorbildlichen Mannschaftskameradschaft ließen nicht lange auf sich warten, und so gelang es dem Fortuna Kottenheim in der Saison 1929/1930 zur damals höchsten Klasse des Deutschen Fußballbundes, der „Sonderklasse“ durchzubrechen.
Der Aufstieg in diese Klasse war für einen kleinen Dorfverein ein großartiges Erlebnis, welches zu immer besseren Leistungen anspornte. Dies führte dazu, dass der FC Fortuna Kottenheim in der Saison 1932/33 im Endspiel um die Mittelrheinmeisterschaft am 12. März 1933 in Koblenz Oberwerth stand und diesen Titel gewann.
Am Sonntag den 19. März 1933 stieg dann die erste Runde zur Westdeutschen Meisterschaft. Die acht Meister standen sich in verschiedenen Paarungen gegenüber, und so spielte der kleine Fußballclub Fortuna Kottenheim gegen eine starke Mannschaft der Borussia Fulda. In den Kreisen von vielen „großen Namen“ wie Harborn, Schalke, Fortuna Düsseldorf und Bielefeld, galt die kleine Fortuna Kottenheim als Novum.
Denn wer kannte schon das Dörfchen Kottenheim und wo lag dieser Ort? Leider unterlag unser Verein vor 5000 Zuschauern einem solch starken Gegner mit 1 : 5 nach einem kämpferisch starken Spiel in Kassel. Aber nichts desto trotz hat man auch weiterhin in Kottenheim mit viel Einsatz trainiert und Fußball gespielt und so spielte man in der Saison 1934/35 gegen Vereine wie Rhenania Köln, Trier und VFR Köln und besiegte als Meister der Gruppe 4 schließlich den Meister der Gruppe 5 und wurde „Meister vom Deutschen Eck“.
Wie erfolgreich in Kottenheim trainiert wurde erkennt man daran, dass der Torwart unseres Vereines Hein Herschbach zum Bayer Leverkusen und Ernst Moog sowie sein Bruder Alfons Moog zum 1. FC Köln wechselten. Sepp Herberger wurde auf das Talent von Moog aus Kottenheim aufmerksam und schickte ihn zu mehreren Lehrgängen auf die Bundesschule. In mehr als 50 Spielen vertrat er als Verteidiger die Fahnen des Westdeutschen Verbandes und spielte siebenmal in der deutschen Nationalmannschaft.
Auch der Turnverein war in dieser Zeit nicht untätig und konnte unter der Führung von Heinrich Bell und Josef Hilger einige schöne Erfolge bei der Teilnahme an den verschiedensten Gauturnfesten erringen.
Im Jahre 1938 entschloss man sich dann den Turnverein Kottenheim und den Fußballclub „Fortuna“ Kottenheim zu dem Turn- und Sportverein (TuS) Fortuna zusammenzuschließen.
Der Zweite Weltkrieg kam, und so wurden viele der sportlich Aktiven aus dem Verein eingezogen, so dass der Sportbetrieb teilweise völlig zum Erliegen kam. Der Turnbetrieb wurde in dieser Zeit von einigen Knaben und Jünglingen zwischen 12 und 16 Jahren von den Herren Josef Krechel und Johannes Schmitz aufrecht– und zusammengehalten.
Josef Krechel wechselte zur Leichtathletik und wurde ebenfalls eingezogen. Als Soldat feierte er glanzvolle Siege für den Sportgau Moselland im 100-m-Lauf, Weit- und Dreisprung. Im Dreisprung nahm er an den Deutschen Meisterschaften teil und platzierte sich dort an dritter Stelle. Leider konnten die Jüngeren mit dem Einzug von Josef Krechel und Johannes Schmitz den Turnbetrieb nicht aufrechterhalten, und so wurde erst im Jahre 1947 wieder heimlich im Jugendheim angefangen zu turnen.
Der Turnbetrieb wurde durch „Onkel Jupp“ weiter aufrechterhalten und so wurde in diesen Jahren auch das Gauturnfest in dem kleinen Dörfchen Kottenheim mit einem anschließenden großen Turnerball ausgerichtet. Gleichzeitig stieg im Jahre 1946 die Fußballabteilung unseres Vereines auf Grund ihrer damalig schon guten Vereinsarbeit wieder in die Landesliga auf und wurde 1949 Bezirksmeister im Bezirk Koblenz West.
Im Mai des Jahres 1948 gründeten dann einige Heimkehrer eine Tischtennisabteilung. Da es zur damaligen Zeit an Tischtennisplatten fehlte und es auch keine besonderen räumlichen Möglichkeiten gab, spielte man im Saal Schönberg (Zur alten Post) auf zusammengestellten Tischen.
Im Jahre 1956, während in der Turnabteilung eine Leichtathletikabteilung entstanden ist und in der Tischtennisabteilung die erste Jugendmannschaft gemeldet wurde, stieg die Fußballabteilung in die 2. Amateurliga auf. Leider blieb dieser Erfolg unserer Fußballabteilung nicht treu, und so stieg man nach nur zwei Jahren Aufenthalt in dieser Klasse wieder ab.
Die stetige und intensive Vereins- und Jugendarbeit hat immer wieder dazu geführt, dass es in all unseren Abteilungen in den kommenden Jahren immer wieder bergauf ging und die Mitgliederzahlen stetig anstiegen. Leider gab es aber auch Talfahrten, die man gemeinsam meistern musste.
Bis zum Jahre 1973 fanden die Aktivitäten der Turn- und der Tischtennisabteilung im Jugendheim statt und durch den Bau der Turnhalle erhielten beide Abteilungen, ab diesem Zeitpunkt wieder neue Impulse und entsprechenden Aufschwung.
Unter der Leitung von Alfons Hilger reifte mit Nicole Endres ein besonderes turnerisches Talent heran. Nach ihrer Anfangszeit beim TuS Fortuna Kottenheim wechselte sie, wegen intensiveren Trainingsmöglichkeiten, zu anderen Nachbarvereinen und nahm schließlich erfolgreich an sechs deutschen Meisterschaften teil.
In dieser Zeit spielte die 1. Herrenmannschaft mit großem Erfolg in der Bezirksklasse und es wurden einige harte Wettkämpfe auf dem Sportplatz im Waldstadion ausgetragen.
Jüngstes Mitglied in unserer Vereinsfamilie ist die Tennisabteilung, die im Jahre 1974 von einigen wenigen Interessierten ins Leben gerufen wurde. Dankenswerterweise stellte die Ortsgemeinde Kottenheim direkt hinter der Schulsporthalle ein Gelände zur Verfügung. Hier wurden mit großer Motivation und dem Einsatz vieler ehrenamtlicher Helfer zwei Tennisplätze erstellt und im Jahre 1975 feierlich eröffnet.
In den Jahren von 1975 bis 1985 verlief der gesamte Sportbetrieb in allen Abteilungen sehr ruhig, und so kann man hier nur von wenigen besonderen sportlichen Erfolgen berichten.
Lediglich die Fußballabteilung konnte in dieser Zeit einige schöne Erfolge in der Bezirksliga verbuchen.
In allen anderen Abteilungen erfolgte weiterhin eine stetige und kontinuierliche Jugend- und Vereinsarbeit, auf die der Verein sehr stolz ist. Es konnten immer wieder ehrenamtliche Betreuer und Aktive gefunden werden, so dass das Vereinsleben, trotz der Konkurrenz durch große andere Vereine im Umkreis, erfolgreich weitergeführt wurde.
Der TuS Fortuna Kottenheim, als größter Verein in unserem Dorf, hat mit seinen Aktivitäten in den Bereichen Turnen, Fußball, Tischtennis und Tennis immer wieder jedem Sportbegeisterten die Möglichkeit gegeben, etwas für seine Gesundheit zu tun.
Still und unauffällig erfüllen viele fleißige Helfer im Hintergrund ihre Arbeit, so dass wir auch heute noch mit unseren vier Abteilungen der Kottenheimer Bevölkerung und mittlerweile auch vielen Bürgern aus den Nachbargemeinden, eine Menge Möglichkeiten bieten, sich sportlich zu betätigen.
TuS Fortuna Kottenheim 1897 e.V.
Thürer Straße 2a
56736 Kottenheim
Unsere Geschäftsstelle ist nur zeitweise besetzt und Sie erreichen uns am Schnellsten und Einfachsten per Mail:
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